Michael Zeller: Planet am Abgrund

Böses Märchen, beklemmende Lektüre: Dariusz Muszers „Schädelfeld“   Bereits der Titel des neuen Romans von Dariusz Muszer weckt beklemmende Assoziationen, und die erfüllen sich bei der Lektüre voll und ganz. „Schädelfeld“ ist ein böses Märchen über die Zerstörung des Planeten Erde, die von seinen Bewohnern, den Menschen, selbst ins Werk gesetzt wurde und wird. Ein […]

Dariusz Muszer: Der Märchenerzähler aus dem Konzentrationslager

Eine Rezension? Auf keinen Fall. Lieber ein Aasgeier sein, der über einer erhobenen Hauptes sterbenden polnischen Legende kreist. Warum überhaupt sollte ich wagen, eine Rezension über „Die schönen Zwanzigjährigen“ zu schreiben? Warum sollte ich für Marek Hlasko einen Werbespot drehen? Er lebt ja nicht mehr, ihm hilft es nicht, wenn irgendjemand ein paar Worte über […]

„Schädelfeld“ – Leseprobe

»Genug für heute«, sagte der Mann. »Mehr können wir ohnehin nicht tragen. Hast du noch ein Stück Leine übrig?« Der Junge nickte, bildete aus der Wäscheleine eine Schlinge und band den letzten Sack fest zu. Der Mann hob den Sack hoch und warf ihn an den Grubenrand. Auf gleiche Weise beförderte er drei weitere Dehnsäcke. […]

Jürgen Hoppmann: Die Gelben schluckten den Köder

Videorezension – Roman “Gottes Homepage” von Dariusz Muszer https://youtu.be/V3Z2tdg0qhk Wenn man an Science-Fiction aus Polen denkt, fällt einem zuerst Stanislaw Lem ein, ein großer Autor aus der Zeit des Kommunismus. In gewisser Weise tritt Dariusz Muszer in seine Fußstapfen, denn sein Epos „Gottes Homepage“ führt uns ebenfalls in eine vollkommen eigenartige Fantasiewelt, die überhaupt nicht […]

Artur Becker: Die Zukunft ist violett

SATIRE-ROMAN Von fliegenden Kalmücken, Daumencomputern und kommenden Zeitaltern. Der polnische Autor Dariusz Muszer wirft einen Blick auf Gottes Homepage.   Es gibt Romane, die sind so verrückt, dass man sie bald nicht mehr weiterlesen mag oder regelrecht verschlingen muss. Dariusz Muszers neuer Roman gehört zu der zweiten Sorte. Er spielt im 88. Jahr des Violetts […]

Kersten Flenter: Im Jahr des 88. Violetts

Dariusz Muszers Roman „Gottes Homepage“   Gospodin Gepin beschließt im Alter von 128 Jahren, seine Memoiren zu schreiben. Und tatsächlich wird er in eine Erzählerwohnung in Südnorwegen versetzt, wo er im Auftrag der zentralen Kulturbehörde seine Erinnerungen in der ausgestorbenen Sprache Deutsch verfassen soll. Doch die Aufzeichnungen über die vergessenen Kriege um die Luft, die […]

Katarzyna Rogacka-Michels: Und es passiert noch ein Mord

„Der Echsenmann“ – meisterhaft spielt Dariusz Muszer mit dem Leser, indem er ihn aus der lieblosen, egoistischen Industriewelt in eine zärtliche und romantische wirft.   Steigen Sie bitte ein, in das Hannoverisches Taxi! Espen Askeladden, genannt nach gleichnamiger Figur eines norwegischen Märchens, ein ungewöhnlicher Fahrer, Spaziergänger, der ganz zufällig Frauenleiche findet, Mr. Hyde, oder Phantasieberater, […]

Jan Gardemann: Ein unbehagliches Lesevergnügen

Dariusz Muszer präsentiert mit seinem Science-Fiction Roman „Gottes Homepage“ eine gute Mischung aus Aktion und schrägen Einfällen. Erstaunlich ist, wie er es schafft, die Geschichte trotz des Feuerwerks aus Ideen, mit dem er den Leser hin und wieder förmlich blendet, völlig glaubwürdig erscheinen zu lassen. Gerade die manchmal etwas abwegigen Einfälle und die seltsame Betonung […]

Clemens Niedenthal: Tiefschläge gegen Polen und Hannover

Dariusz Muszer las in Marburg   „Eigentlich ist Hannover genauso wie Posen, nur der Frühling ist halt zwei Wochen früher da.“ Wenn Dariusz Muszer seine Biografie reflektiert, tut er das nicht ohne einen lakonischen Unterton. Fast so, als wären jene aufregenden Szenarien, die da vom bundesdeutschen Feuilleton immer wieder aufs Tableau gehoben werden, nun wirklich […]

Olga Mannheimer: Was darf die Literatur, was darf sie nicht?

Sollten Exilautoren nur politisch korrekt schreiben, um der eigenen Gemeinde und dem Vaterland nicht zu schaden? Anmerkungen zur neuen Exilliteratur aus Osteuropa am Beispiel zweier polnischer Schriftsteller in Deutschland. „Die Wahrheit darf man vor Fremden nicht wiederholen.“ Diesen Satz, so Karl Kraus, benutzen „die Idioten sämtlicher Vaterländer“, um kritische Literaten als „Nestbeschmutzer“ zu diffamieren. In […]