https://youtu.be/pDLOYdE3oZM

Der Autor zeigt viel schrecklich Wahres und wahrhaft Schreckliches.
Die Lektüre des Romans verlangt starke Nerven und viel Lebensoptimismus vom Leser, der im Verlauf des Buches erheblich auf die Probe gestellt wird.
Muszer erspart sich und uns nichts, schönt nichts und niemanden.
Wenn es richtig eklig wird – und das passiert einige Mal ist es nicht der Kunstgriff der Pop-Literaten, die Bekanntschaft mit dem ‚wirklichen Leben‘ vorzutäuschen versuchen.
Manchmal wird es aber auch lustig, etwa wenn Muszer den althannoverschen Glauben, man könne alles aber auch wirklich alles an der Volkshochschule lernen für seine Geschichte nutzt.
Einerseits ein Gruselroman, ein Gotikmärchen mit einem kriminalistischen Rätsel, anderseits herrlich geschriebene realistische Prosa.
Überraschungen gibt es viele, man sollte sich auf eine Wanderung von Eindrücken begeben und bereit sein für einen Hauch einer anderen Welt.
Hannover ist der Spielort dieses Romans. Hannover, die Stadt, die niemals schläft und doch immer schläfrig ist.

© C.N.
für positiv-web.de, September 2011

Dariusz Muszer: Der Echsenmann, Roman. A 1 Verlag, München, 208 Seiten